kann man das lesen

Wille und Sinn

Stimmt schon: leben macht Sinn im Angesicht des Todes.
Kein Problem, das ist unausweichlich.

Leben ist unausweichlich. Das ist etwas anderes als eine Sackgasse, eine Einbahnstraße oder Kismet – Leben ist unausweichlich.

Leben ist tödlich.

… und wenn ich mich frage was es für einen Sinn macht, mein Tun und Denken, werde ich traurig,
und wenn ich mich frage was es für einen Sinn macht mich zu fragen was es für einen Sinn macht …

Woher nehme ich nur diese Freude und Kraft, dass das Leben schön ist, dass Menschen gut sind … Es ist einfach das schönere Lebenskonzept, als dem unausweichlichen mit Pessimismus und Übel „entgegenzuleben“…. hinzusterben.

hinzustreben / hinzusterben

Zweckoptimismus

Leben macht nur Sinn im Angesicht des Todes, zumindest entsteht hier der Wille, die bewusste Entscheidung: ja, ich will! und nicht all diese Gedanken warum, was, wie und überhaupt, sondern der unbedingte Wille zu Leben.

Das Leben ist wohl mehr eine Willens- denn eine Sinnfrage!

Backman’s Ein Mann namens Ove

Ein Mann namens Ove

Bin erst auf Seite 58, musste aber schon so viel lachen und hatte schon mehrmals  feuchte Augen – so wenn einem etwas eng ums Herz wird, aber im schönen Sinne …

Wenn Sie kantige, knorrige Typen mit großem Herz lieben, dann werden Sie diesen Ove und seine Geschichte lieben.

„Hat eine Runde durchs Haus gedreht und alle Heizkörper angefasst, um zu kontrollieren, ob seine Frau sie nicht heimlich wieder hochgedreht hat. Natürlich standen sie auf derselben Einstellung wie am Vortag, aber er hat sie trotzdem ein kleines bisschen zurückgedreht. Sicherheitshalber.“

6 Monate ist seine Frau bereits tot, immer noch geht er zweimal am Tag durch´s Haus und fasst an die Heizkörper…

„Er war ein Mann aus Schwarz und Weiß.
Und sie war Farbe. All seine Farbe.“

Herzlichen Dank, lieber Autor Fredrick Backman!

Ursprung und Ziel

Ich werde meinem Ziel wohl recht nahe kommen.

Die 50 km pro Tag werde ich nicht schaffen.
Die schönen Landschaften werde ich nicht skizzieren können.
Die vielen Gedanken und Ideen werde ich nicht beschreiben können.
Ja, vielleicht komme ich gar nicht nach Mailand.

Ich denke: das ist ein guter Start.
Ich werde meinem Ziel wohl recht nahe kommen.

Geschichte für einen Augenblick

Sie kennen diese Zufälle: gerade noch spontan in Vietnam von einer Kalligraphin das Symbol für „Leere“ schreiben lassen … und schon findet es sich in diesem wunderbaren Buch wieder und zwar mit der Bedeutung von „Himmel“.

Nicht nur, dass es viele Anmerkungen auf den Seiten gibt, japanische Schriftzeichen und Anhänge mit Erläuterungen – ich liebe das – es taucht auch „Schrödingers Katze“ auf, die „Wellenfunktion“ und selbstverständlich viel „Zen“.

Wie sie mir Fremden aber Japan zu verstehen gibt, hat mich echt betroffen gemacht.

Ich zitiere nicht eine der Zen-Stellen zBp die mit dem Fingerschnipsen das 65 Möglichkeiten bietet … sondern wu1_978-3-10-055220-4.35706503as Ruth Ozeki selbst von Proust zitiert:

“ In Wirklichkeit ist jeder Leser, wenn er liest, eigentlich der Leser seiner selbst. Das Werk des Schriftstellers ist lediglich eine Art von optischem Instrument, das der Autor dem Leser reicht, damit er erkennen möge, was er in sich selbst vielleicht sonst nicht hätte sehen können.
Dass der Leser das was das Buch aussagt, in sich selbst erkennt, ist der Beweis für die Wahrheit des Buches.“

Marcel Proust, Die wiedergefundene Zeit.

 

Philosophie I Philantropie

Philosophie = Liebe zu Menschsein

Es ist nicht Liebe zur Weisheit – was ist das schon.
Es ist die Liebe zum Menschen.

Wie wir uns denken, wie wir uns sehen.
Wie wir uns denken wollen,
wie wir uns nicht denken wollen.
Wir wir uns sehen wollen,
wie wir uns nicht sehen wollen.

wollen – können

… und also auch, aus mir heraus, aufgrund meiner Liebe zu mir, über die Menschen philosophiere.

Menschen – ich

Warum ich mir so sicher bin?
Ganz genau.